Im Orbit

Mathias Seidel

Die Macht der Verrucktheit ist nahezu erloschen

Das Verruckte zu erkennen, und zu leben ist die Kunst heutiger Lebensart. Tradition und Patriarchimus  haben in den letzten  Jahrhunderten immer versucht, das Verruckte oder nennen wir es Kontraaktivismus zu unterdrucken und zu vernichten. Dinge die einfach nicht gehen, oder aus Klassifizierungen und Rangordnungen einfach nicht zu akzeptieren sind. Dabei hat die Verrucktheit, aus mutierten verruckten Formen heraus, in Vergangenheit Normen und Rassen erfunden, die in einigen kahlen und hohlen Kopfen noch heute zu existieren versuchen und in Vergangenheit ganze Nationen zu leidenden Minimalismus erzogen haben. Staatsformen  jeder Art, der Vergangenheit und der Gegenwart haben unbewusst Menschen dazu animiert, Minimalismus und  Verrucktheit zu Uberlebenskunst zu transformieren. In unserer heutigen westlichen Welt, ist das Verruckte langst zu Herrenstatus heran gewachsen, aber still, uberlegt und nicht mit Stern, Hakenkreuz und 08/15.  Das Verruckte beherrscht uns heute anders,  und zwar mit allen hemmungslosen und versteckten radikalen Strategien. Die Wirtschaft und die Politik leben ihre Verrucktheiten so aus, dass sie uns Ideen, Produkte und Gebrauchsanweisungen anbieten,  die eigentlich keiner braucht. Shell super fuel eco, einen designierten Kanzlerkandidaten, Hartz 4-9, ein Frakking Abenteuer, ein Atommull- Endlager, namlich kein Atommullendlager. Kartoffelpuree und Graupensuppe  als Zahnersatz, ein Auto mit integrierter B Saule und Reifenflickzeug, okologische Windenergie mit Dieselantrieb, Uli Hoeness, Assad, Putin, NSU und der Schuh des Manitu, und einen katholischen Bischoff, der einen Adventskranz fur       50 000  €  bestellt.  Was noch, um nur einige sehr wenige  verruckte Beispiele zu nennen. Uberlegen wir, was die Produzenten, Herrenwesen und Politartisten eigentlich von uns so halten, als Mensch, als Burger, als Vollidiot eben. Wie reden Politiker, Banker und  Konzerninhaber uber uns, dem Burger, wenn sie allein unter sich sind, eben unter Gleichgesinnten. Es ist verruckt, aber fur die sind wir wahrscheinlich das dicke Ende der Nahrungskette, der Pobel, das Proletariat, das  man abzockt. Verruckt oder?  Aber was soll es,  Schwamm druber.
Nein!

Die Verrucktheit die ich beschreiben mochte, ist die Verrucktheit in uns, Gedanken in unseren Orbit, Auslebungen, Wunsche, eben, das so zu sein, wie man es in einem bestimmten Moment eben mochte. Wenn es einen uberkommt. Ein Stuck Selbstverliebtheit. Das kann Vieles sein,  eine bestimmte Geste, ein tanzender Gang als Symbol guter Laune, das Mitsingen bei einem bestimmten Song, weil dieser ins Blut geht, grune Haare, laut lesen wahrend der Zugfahrt, einfach mal anfangen zu lachen, weil man gerade an etwas komisches denkt. Ich personlich muss an jedem Spiegel den ich sehe, oder an dem ich vorbei gehe eine Fratze ziehen, oder sonstigen Quatsch machen. Ob ich dabei allein bin oder nicht ist mir recht egal. Diese beschriebenen sind eigentlich nur kleine Verrucktheiten, die eigentlich fur viele Menschen als normal gelten. 

Tun wir so etwas aber  in der Offentlichkeit,  oder singen an der Bushaltestelle ein Lied mit, dann werden wir als eigenartig oder eben verruckt erklart und... Verruckte, stecken ja bekanntlich Hauser an. Was sollen die Leute denken, denn keiner will sich mit Peinlichkeiten bekleiden, die einem lange nachhangen. Nur nicht auffallen, immer schon mit den Wolfen heulen. Der freie selbstbewusste Denker, der eigentlich im Leben steht, ist somit zum Au?enseiter, komischen Vogel, und als eigenartig abgestempelt.

Die Verrucktheit verkummert im Getummel der Alltagsmaxime und  der Raserei im Zeitgemenge. Halbwissen prasentieren, nachreden, kariert zu gestreift, Klatsch und Tratsch, und von nichts eine Ahnung. Schon langst ist die Verrucktheit die uns so durch Medien, Privatsender oder Presse angeboten wird, so langweilig wie ein merkelscher Hosenanzug.
Ist es nicht wirklich verruckt, dass einige Menschen, 20 Stunden dafur arbeiten mussen, um sich eine Handwerkerstunde leisten zu konnen?

Ist es nicht verruckt, das die Flutopfer der letzten nationalen  Naturkatastrophe immer noch auf die vom Staat zugesagte Soforthilfe warten mussen. Sie sind ruiniert, demotiviert, verbittert, am Ende.  Ist es nicht verruckt, dass wir mit vielem leben mussen was uns in unserer angeblichen demokratischen freien Gesellschaft  aufdiktiert wird.  Wir sind umgeben von Helden und eben Verruckten, und vergessen, die eigene Verrucktheit zu fordern und zu leben. Was sollen die Leute denken, Nasenring und Bauchnabelpiercing. Einfach mal abrocken, einen Aus-Tag nehmen, NEIN sagen, um selbst nicht im Getose unserer kunstlichen heilen Welt unter die Rader zu gelangen. Mal richtig Musik genie?en. Ich meine Musik, Kompositionen, Werke gro?er Personlichkeiten. Ob Klassik, Jazz, Swing oder Weltmusik. Es gibt immer wieder etwas Neues zu erkunden.

In der Rockmusik gibt es zwar keinen "Riff" mehr, der nicht gespielt wurde. In der Elektronischen Musik ist auch bereits alles ausgeschopft.. Die Der letzte gro?e Trend war der Techno. Mutig und selbstbewusst werden immer neue verruckte Sounds und Klangwelten erfunden. Aber heute sind zum gro?ten Teil nur noch Ideen gefragt, die oberflachlich einfach und kommerziell zu verstehen sind. Musik wird nicht mehr genossen oder konzentriert gehort.  Es geht um  Kohle scheffeln. Es gibt nur noch sehr wenige musikbegeisterte Menschen die sich einer guten Komposition hergeben.  Somit bleiben exzessive Gehororgasmen bei den meisten Menschen aus. Wir sind zur Applausmaschine einer aufsteigenden Klamaukparade geworden. Andere freuen sich, wenn Heino Lieder von den toten Hosen singt, oder Nena die neue Stimme fur Deutschland aussucht. Andere tanzen lieber in die Holle, Holle, Holle.  Andrea Berg ist derart oberflachlich produziert und begeistert die Massen unaufhaltsam. Das ist ja auch in Ordnung, was zahlt ist Begeisterung. Diverse Mixe und Tanzhymen die  einfach zu verstehen sind, peitschen die Massen an, und somit  den Profit. Was soll es denn heutzutage noch geben??? Werke wie "the lamb lies down", "The Wall ", „Dark Side of the Moon" , „Solar Music", "Beatles", "Yessongs", "Stravinski oder Beethoven“ sind unsterblich und zeitlos auf die eine oder andere Art immer wieder verruckt.  Am Ende ist aber auch einfach egal was man sich so einverleibt, was zahlt ist wie schon erwahnt die  Begeisterung, und die geht vieler Orts  mit vielem Glitzer und Geplankel  nach Bedienungsanleitung und vorgegebener Partyanimation  den Bach runter. Entdeckt was fur euch, optimiert eure Zeit, um das was ihr entdeckt zu erkunden und zu leben. Die Musik ist nur ein Beispiel von Tausenden. Mal richtig die Sau raus lassen, oder das zu tun was man will.

Das haben viele Leute verlernt. Das geht, glaubt mir. Ob Musik, eine Reise, ein schoner Abend zu zweit, ein gewagtes Outfit oder gutes Essen, einen Klassiker, oder keinen Klassiker, oder etwas nicht alltaglich Erotisches, das liegt an euch. Naturlich finden die anderen alles Schei?e, was andere so tun, und stellen dieses in Frage.

Neid und Missgunst sind das Resultat. Am Ende ist es einfach nur die Angst, mal fur einen Moment auszubrechen. Was Eigenes zu leben, eine eigene Meinung  haben, und eigene Ideen durchzusetzen. Das  erscheint Vielen schon  verruckt. Der Deutsche sucht seine Identitat, wie manch anderer den Yeti, hat Eric T. Hansen mal gesagt. Eric T. Hansen lebt seit  20 Jahren in Deutschland und ist als Journalist tatig. Ein geburtiger Amerikaner, aufgewaschen auf Hawaii. Der Deutsche identifiziert sich mit nichts. Fressen, saufen vogeln und norgeln. Dabei sind so viele Produkte aus Deutschland weltweit die Nr. 1. Der Amerikaner liebt die Deutsche Kultur, das Essen, BMW, Porsche, Volksmusik und Schwarzbrot. Der Deutsche strebt nach dem amerikanischen „Way of Life“. Dabei sollte der Deutsche erst einmal seinen personlichen „ Way of Life“ zielbewusst definieren. Ein reiner Grundgedanke und Freiheitsbewusstsein sind dazu erforderlich. Der freie Denker wird seine eigene Denkweise weit uber das alltagliche Tun hinaus tragen.  Je nach Charakter und Lebensart wird er seine Familie und Freunde damit infizieren. Mochte nicht jeder ein wenig „Indiana Jones“  oder „Crocodile Dundee“ sein? In diesem Zusammenhang. Seid ihr Star Trek Fans?   Schon mal etwas vom Holodeck gehort?

Jeder mochte mal ausbrechen und in eine bestimmte Heldenrolle schlupfen, gebt es ruhig zu. Jeder Mensch sollte sich mit irgendetwas was er liebt identifizieren. Das kann vieles sein. Die Liebe im Detail, ein spezieller Geruch, eine Farbe, der Duft des Partners, ein Hobby, das Lieblingstier,  oder eben nur die Freiheit, die Freiheit, nach Feierabend etwas zu tun, was einem Freude  und Kraft verabreicht. Dafur gibt es ein simples Training. Ein Sprichwort, oder eben eine Weisheit.„Gestalte das alltaglich Gewohnliche au?ergewohnlich“

Ein toller Spruch. Nun greift nicht gleich nach den Sternen, und denkt, das au?ergewohnliche liegt nicht im au?ergewohnlichen teuren und gro?em. Es sind die kleinen geselligen Dinge des Lebens, die ja schon in vielen Texten beschrieben wurden. Diese kleinen Dinge sind? Achtung, Respekt, Gute, Liebe und Vertrauen.
Wir beschreiben viele dieser Dinge, also noch einmal nachlesen.
Diese kleinen Beachtungen regen die Sinne an, motivieren und verursachen kleine Erfolgserlebnisse, wenn man bereit ist, das alltaglich Gewohnliche, au?ergewohnlich zu gestalten.
Zu Viele machen zu wenig fur sich selbst. Ja, wann denn auch. Keine Zeit  oder keine Lust, , nein , eher keine Zeit.  Tut doch was fur euch, ein schones Hobby, eine Reise, egal was euch gefallt. Das funktioniert immer, wenn man es will und den Mut aufbringt, auch gegen alle anderen Meinungen  an zu stinken.

Oder ist alles was Andere tun, halt doof, und sowieso verruckt. Also immer schon weiter machen. Aber denkt daran, egal was ihr tut.
Ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert.
Am Ende habt ihr aber wahrscheinlich  alle nur Angst.
Und da sind wir schon bei unserem nachsten Thema.

Ich habe Angst
Verwandelt ANGST in Energie

Nutze die Kunst des DYDLLN !



Es gru?t aus Uphusen
Mathias Seidel